Hier können Sie die Geschichte des Ski-Club Buchhorn studieren. Der Text stammt im Wesentlichen aus unserer Festschrift anlässlich des 50jährigen Vereinsjubiläums 2001, ergänzt um die seitdem geschehenen aktuellen Entwicklungen.

Die Entwicklung im Überblick 

Der Mittelpunkt des Vereins: die Hütte

Erfolge im Rennsport

Die Jugend, unsere Zukunft

Mit Elan und Schwung, die Senioren bleiben jung

Skilehrwesen im Wandel der Zeit – Von Kruckenhauser bis Carving

Sommersport, das ganze Jahr aktiv

Reisen mit dem SCB

Abseits der Pisten

Da war doch noch ...

Ausblick

 

50 Jahre SCB1951 - 2001

Die Entwicklung im Überblick

Als sich am 14.8.1951 vierzehn begeisterte Skifahrer im Hotel Rad zusammenfanden und die Gründung des Ski-Club Buchhorn beschlossen, ahnte keiner der Anwesenden, was in den nächsten 50 Jahren aus dem Verein werden würde. Als erster Vorsitzender des Clubs wurde der Hauptinitiator Erich Zell gewählt. Ihm war überhaupt die Idee zur Gründung eines Skivereins zu verdanken. Der Hauptgedanke war dabei, in wirtschaftlich schlechten Zeiten den Skisport einer breiteren Schicht zu ermöglichen, wie dem Auszug aus der ersten Hauptversammlung zu entnehmen ist. Neben Erich Zell ist heute nur noch Alfons Baumann als Gründungsmitglied im Verein. Wie letzterer berichtet, hatten sich die Gründer bereits vorher zu verschiedenen Ausflügen getroffen und dabei Bekanntschaft geschlossen. Irgendwann reifte dann der Gedanke, sich in einem Club zu organisieren. Die Mitgliederzahl stieg in den Anfangsjahren rasant an und bereits ein Jahr später konnte man das 100. Mitglied begrüßen. In den ersten beiden Wintern beschränkte sich das sportliche Angebot noch auf einige gemeinsame Ausfahrten, da keine Skihütte gefunden war. Zusammenkünfte abseits des Skifahrens förderten jedoch die Freundschaft unter den Mitgliedern. Dies war die Basis dafür, dass auch heute noch ein äußerst freundschaftliches und familiäres Klima im Verein herrscht.

Nach außen bemühte sich der Verein, und insbesondere Erich Zell, sich auch auf Bezirks- und Landesebene bekannt zu machen und zu organisieren. Als erste große Aufgabe übernahm man 1954 die Ausrichtung des Verbandstages des Schwäbischen Skiverbandes. Im gleichen Jahr erschien auch die erste Ausgabe der Vereinszeitung "die Skispur", zunächst als monatliche Ausgabe, später reduziert auf eine Frühjahrs- und Herbstausgabe. Wichtig war es, in den Anfangsjahren die Mitglieder an den jungen Verein zu binden. Zell appellierte daher immer wieder, mit zu machen, die Angebote zu nutzen und zu den Veranstaltungen zu kommen. Eine Fusion mit dem VfB Friedrichshafen scheiterte 1954. Nachdem die Hauptversammlung bereits die Auflösung des SCB beschlossen hatte, konnten sich die beiden Parteien bei diversen Details aber nicht einigen. Blickt man nach 50 Jahren zurück, war die Eigenständigkeit für den SCB eine gute Wahl.

1955 übernahm Hans Pickart die Geschicke des Vereins und bildete mit dem 2. Vorstand Dr. Werner Gußmann eine Doppelspitze bis 1978. In dieser langen Ära etablierte sich der SCB als größter Skiverein in der Bodenseeregion. Auch der Umzug auf die Hütte am Golm 1960 war eine der wichtigen Entscheidungen, die Hans Pickart mit seiner Mannschaft traf. Der Verein umfasste damals bereits ungefähr 300 Mitglieder und die Arbeit der Vereinsführung wurde in verschiedene Ressorts aufgeteilt, die fast unverändert bis heute bestehen. Auf Pickarts Initiative hin wurde auch das alljährliche Fußballturnier der Skivereine am Seemooser Horn ins Leben gerufen. Als die bestimmende Persönlichkeit im SCB war es ihm vergönnt, den Verein in das Jubiläumsjahr 1976 zu führen. Zur Jubiläumsfeier ins IBO-Messerestaurant kamen hochkarätige Ehrengäste, um eine erfolgreiche Bilanz zu ziehen. Die Feierlichkeiten mit Modenschau und den „Ahauser Musikanten“ wurden ein voller Erfolg. Am Ende seiner Amtszeit konnte er auf eine stolze Bilanz zurückblicken. Der Club zählte mit ca. 600 Mitgliedern zu den größten Skivereinen des schwäbischen Skiverbandes und hatte seinen festen Platz im sportlichen und kulturellen Leben der Stadt Friedrichshafen erreicht. Hans Pickart wurde für seine außerordentlichen Leistungen zum Ehrenvorsitzenden ernannt und ist auch nach seinem Tode 1981 im SCB unvergessen.

Ihm folgte Fred Müller als 1. Vorstand, - bis 1983 mit Dr. Gußmann, danach mit Carl Deppler als Vize an seiner Seite. Müller hatte sich zum Ziel gesetzt, das erreichte Niveau zu halten und zu verbessern. Sehr stark förderte er den Seniorenkreis und die Junioren. Es ist mit sein Verdienst, dass die Führungsmannschaft im Lauf der Zeit verjüngt wurde, ohne dass es zu einem Generationenkonflikt wie in vielen anderen Vereinen gekommen ist. Verschiedene Veranstaltungen erhielten in dieser Zeit einen größeren Rahmen. Erinnert sei nur an das Fußballturnier mit großem Festzelt und Big-Band oder der Fasnets-Kappenabend im GZH mit fast 200 Besuchern. In die Amtszeit Müllers fiel auch der große Umbau der Golmer Hütte zwischen 1979 und 1981. Die Vereinszeitung Skispur erhielt ein neues Gesicht und wurde mit einem farbigen Umschlag aufgelegt. Zum Abschied aus dem Amt des 2. Vorstandes wurde Dr. Gußmann 1983 für seine Verdienste während seiner 28-jährigen Amtszeit zum Ehrenvorstand ernannt.

1987 übernahm Carl Deppler die Vereinsführung kommissarisch, bevor der heutige 1. Vorstand Martin Hansbauer 1988 in das Amt gewählt wurde. Als Stellvertreter steht ihm seit 2003 Jürgen Hauke bei. Im Graf-Zeppelin-Haus wurde 1991 das 40-jährige Jubiläum gefeiert, wo wiederum viele Ehrengäste und Mitglieder mit einem Top-Programm unterhalten wurden. Unter Martin Hansbauer wurde der Verein gründlich modernisiert und auf die heutigen Bedürfnisse ausgerichtet. Der PC hielt bereits 1988 Einzug, die Finanzverwaltung läuft komplett elektronisch und seit 1997 unterhält der SCB eine eigene Internetseite. Aber auch sportlich wurde der Verein neu ausgerichtet und Trendsportarten wie Mountain-Bike und Inline-Skating stehen nun auf dem Programm. Seit dem Amtsantritt von Martin Hansbauer stieg die Mitgliederzahl um über 200 Personen an. Das Führungsteam im Vorstand wird ergänzt durch Rainer Bentele als Schriftführer und Jürgen Baumann als Kassier, beide ebenfalls seit über 10 Jahren im Amt.

Der Verein zählt heute über 840 Mitglieder und hat sich bis zum schwäbischen Skiverband hinauf einen Namen gemacht. Erich Zell war von 1958 bis 1983 Vorsitzender des Skibezirks Allgäu-Oberschwaben, im gleichen Amt war Dr. Hans-Peter Bopp als SCBler von 1991 bis 2000 tätig. Im Bezirksausschuss waren viele Jahre Hans Pickart, Walter Lechner und Fred Müller vertreten, als Bezirkssportwart und stellvertretender Bezirksvorsitzender war Adolf Merkle lange Jahre aktiv. Mit Helene Leibrock, Arno Hauke, Sabine Meier und Christine Arnold-Bopp stellte der SCB auch Schriftführer für den Bezirk.

Für die weitere Zukunft des Vereins wünschen sich Mitglieder und Führung, dass die freundschaftliche und gemütliche Atmosphäre bestehen bleibt und dass das sportliche und kulturelle Angebot des Vereins nicht nachlässt. Vor allem eines aber wünschen sich alle, dass die Hütte am Golm erhalten bleibt und man dort im Winter viel Pulverschnee und Sonne findet.

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Der Mittelpunkt des Vereins: die Hütte

In den ersten beiden Wintern seit Bestehen des Vereines fehlte eine Skihütte, die gemeinsames Skifahren mit Übernachtung ermöglicht hätte. Das sportliche Vereinsleben blieb daher auf Ausflüge beschränkt. So war es 1953 das wichtigste Anliegen der Vereinsführung, ein geeignetes Haus in der Nähe eines Skigebietes zu finden. Am Ziegerberg in Tschagguns wurde schließlich das Berggasthaus „Mittagsspitze“ angemietet, welches mit dem Sessellift zur Grabs gut erreichbar war. Die Mitglieder des Clubs leisteten einen erheblichen Beitrag zur Einrichtung der Hütte und in der Vereinszeitung wurden die Vorteile des Hauses im höchsten Ton gelobt. Dass die Matratzen mangels Stroh mit Laub gefüllt werden mussten, störte damals niemanden groß. Dafür gab es für günstige 30 Schillinge Vollpension und eine Übernachtung war mit 1,50 DM für die meisten erschwinglich. Das Haus war mit dem Sessellift Grabs gut zu erreichen und die „pfundigen“ Pisten am Tschaggunser Hausberg hatten damals einen tollen Ruf. Auch für Tourengänger war das Haus „Mittagsspitze“ ein idealer Ausgangspunkt für Routen auf die Sulzfluh und die umliegenden Gipfel.

Mit dem Einzug in dieses Haus fand der SCB seine zweite Heimat, das Montafon. Seit damals ist der Verein dieser Gegend treu geblieben und in der gesamten Umgebung ein Begriff. Der Aufenthalt im Haus Mittagspitze währte jedoch nicht allzu lange. Mit einem neuen Wirt kam der SCB nicht zurecht und so stand bereits im Herbst 1955 die erneute Suche nach einer Hütte an. Schon an Weihnachten zog man in das Haus von Frau Lina Salzgeber am Ziegerberg in Tschagguns ein. Das Haus war größer, lag näher an der Piste und auch Verpflegung und Stimmung waren ideal. Für 2.,- bis 3,.- DM konnte man sich mehr als satt essen und in der eigens von Mitgliedern errichteten Kellerbar ging es abends hoch her. Als erster Hüttenwart organisierte Bernhard Knust den Hüttenbetrieb. Der Verein investierte viel Geld und Arbeitsleistungen für neue Matratzen, Decken und Renovierungen. Am Ziegerberg verbrachte man die Winter bis Anfang der 60er Jahre.

1959 wurde die benachbarte Golmerbahn dem öffentlichen Betrieb übergeben und damit ein höher gelegenes und größeres Skigebiet erschlossen. Gleichzeitig wurde bekannt, dass die Betreiber, die Vorarlberger Illwerke, ein Haus zu vermieten hätten. Die Vereinsführung nahm mit den Illwerken Kontakt auf und im Winter 1960/61 konnte der SCB die heutige Hütte am Golm beziehen. Dies war vor allem dem damaligen Leiter der Betriebsabteilung Montafon der VIW, Herrn Josef Amann zu verdanken. Auf über 40 Jahre Skifahren am Golm kann der Verein nun zurückblicken und im Nachhinein muss man sagen, dass die Anmietung dieser Hütte die wichtigste und beste Entscheidung in der Clubgeschichte war.

An dieser Stelle möchte der Ski-Club Buchhorn den Verantwortlichen der Vorarlberger Illwerke und der Golmerbahn danken für die großzügige Unterstützung und die gute Zusammenarbeit während der vergangenen 40 Jahre. Es sind dies die Herren Luger und Netzer sowie die Herren Rudigier und Erhardt, der ehemalige Betriebsleiter der Golmerbahnen Herr Wilde und natürlich in den früheren Jahren Herr Armin Zangerle als Verantwortlicher für die Hütte.

Für alle, die das Haus nicht kennen, seien die wichtigsten Daten kurz genannt: Auf fast 2.000 m ü.M. mitten auf der Piste gelegen, ausgestattet mit 40 komfortablen Betten, 2 Waschräume mit Duschen, eine große, modern eingerichtete Gemeinschaftsküche, und Aufenthaltsraum, Skistall und Schuhraum. In den vergangenen 40 Jahren wurde das einstige Nachtquartier der Illwerke-Arbeiter in eine 5-Sterne-Hütte verwandelt, die keinen Komfort vermissen lässt. Außer vielleicht, dass es keine Einzelzimmer gibt, aber wer braucht das schon in netter Gesellschaft?

Um den Betrieb einer solchen Hütte zu organisieren und sicher zu stellen, bedarf es bei den Verantwortlichen eines enormen Einsatzes. Auf Emil Hopt als Hüttenwart (bis 1966) folgte Hubert Früh bis 1978, bekannt als „Bürgermeister vom Golm“. 20 Jahre lang sorgte dann Theo Schlegel sen. für einen reibungslosen Betrieb und für unzählige gemütliche Hüttenabende. 1998 übernahm sein Sohn Theo junior die Funktion des Hüttenwarts - eine ideale Lösung, da er die langjährige Erfahrung seines Vaters nutzen konnte. Es sei hier auch einmal allen Stellvertretern des Hüttenwartes gedankt, die sich an vielen Tagen um die Hütte sorgen. Nicht zu vergessen natürlich die Ehefrauen der Hüttenwarte, insbesondere sei hier Helga Schlegel erwähnt, die in unermüdlichem Einsatz für Sauberkeit und Wohnlichkeit sorgen.

So wie die Hütte ständig verschönert wurde, verbesserte sich ebenso das Skigebiet am Golm. Wurden in den frühen 60er-Jahren die Pistenwalzen noch von Hand gezogen, so erhalten die Golmerbahnen heute Jahr für Jahr das Pistengütesiegel für hervorragende Pistenpräparierung. Permanent wurden auch die Liftanlagen erweitert und modernisiert. Eine große Veränderung war der Neubau einer 8er-Gondel-Umlaufbahn, welche die Fahrzeit von Vandans (650 m) zur Bergstation Grüneck (1890 m) auf 20 Minuten verkürzt. Dafür musste der geliebte Schrägaufzug abgerissen werden, was bei dem einen oder anderen „alten“ Ski-Club-Mitglied für feuchte Augen sorgte. Als nächste Neuerung wurde 2002 der Schlepplift Grüneck durch eine moderne 6er-Sesselbahn, die Rätikonbahn, ersetzt. Die nächsten Lifte sind bereits geplant und im Sommer 2004 soll am Außergolm ein moderner Sessellift errichtet werden und die Hüttenkopf-Sesselbahn erneuert werden. 

Seit einigen Jahren sorgen Schneekanonen für ungetrübten Pistenspaß, auch wenn Frau Holle einmal Pause macht.

War der SCB zu Beginn der Golmer Zeit einfach froh, eine Hütte in einem Skigebiet zu haben, so stiegen im Lauf der Jahre doch die Ansprüche an Ausstattung und Komfort. Ende der 70er Jahre war eine Totalrenovierung notwendig geworden. Die einfachen Häuser, die ja ursprünglich nur als zeitlich begrenzte Wohnmöglichkeit für Illwerke-Arbeiter gedacht waren, sie litten mit der Zeit natürlich unter dem rauhen Gebirgsklima. Mit Unterstützung der Illwerke und der Firma STO (Außenfassade) wurde das Haus mit einem wärmeisolierenden Putz versehen. 1980 wurde ein neuer und größerer Skistall in Eigenleistung gebaut und ein Jahr später erfolgte der große Innenausbau. Den ganzen Sommer über fuhren die freiwilligen Helfer nahezu jedes Wochenende auf den Golm. In über 4.000 Arbeitsstunden wurde fast der komplette Innenbau der Hütte herausgerissen und neu errichtet. Moderne Sanitäranlagen und die Einbauküche wurden eingebaut, Wandverkleidungen und Einbauten erneuert. Unter der Regie von Architekt Adolf Merkle, den Bauleitern Walter Lechner und Karl-Heinz Maier erhielt der SCB schließlich eine Hütte, wie man sie so schnell nicht wieder findet. Die meisten Arbeitsstunden erbrachte der unermüdliche Norbert Schäfer. Der Einsatz lohnte sich aber insbesonders dadurch, dass die Illwerke das Haus nicht in die Abrisspläne einbezog. Von den 6 Häusern des gleichen Typs stehen heute nur noch die SCB-Hütte und das Nachbarhaus.

1998 wurde unter der Bauleitung von Thomas Deppler der Windfang neu errichtet und enthält nun einen Skischuhraum. Dadurch konnte die gesamte Hütte zur skischuhfreien Zone erklärt werden und Wasserlachen und nasse Strümpfe gehören seither der Vergangenheit an. Der neugestaltete Eingangsbereiches ist nicht nur optisch fein gelungen, sondern ist auch zur sonnigen Südseite ausgerichtet und damit ein beliebtes Plätzchen für einen Hock in der Sonne. 2003 wurde die Küche den gestiegenen Anforderungen auch an Gruppenverpflegung angepasst und eine durchdachte neue Küche mit allen Raffinessen eingebaut.

Im Jahre 1986 konnte der SCB mit einer großen Veranstaltung und Bergmesse sein 25-jähriges Hüttenjubiläum feiern. In den vergangenen 40 Jahren hat die Hütte vieles erlebt. Mit zünftigen Veranstaltungen aller Vereinsgruppen wird die Hütte heutzutage als zentraler Mittelpunkt des Vereinslebens genutzt. Absolute Priotität genießen dabei die Mitglieder und bei der jährlichen Hüttenanmelduing werden bereits im Dezember über 60 % der gesamten Übernachtungen gebucht.

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Erfolge im Rennsport

Von Beginn an wurde im SCB Skirennsport betrieben und die lange Statistik kann einige besondere Erfolge ausweisen. Bedingt durch die Altersstruktur des Vereins waren in den Anfangsjahren sehr viele Mitglieder selbst aktiv bei verschiedenen Skirennen dabei. Struktur, Organisation und Aufwand der Rennen sind natürlich nicht mit den heutigen Verhältnissen zu vergleichen. Zum ersten Mal wird 1953 eine Vereinsmeisterschaft erwähnt, die Sepp Stadler und Susi Müller gewannen. In den folgenden Jahren wurde dieses Rennen als bezirksoffener Riesentorlauf ausgeschrieben.

Einigen Sportlern waren die alpinen Rennen noch zu langsam, weshalb sie in den 50er Jahren nebenbei noch im Skijöring an den Start gingen. Von Pferd oder Motorrad gezogen ging es auf vereisten Pisten zu Sache, am erfolgreichsten war dabei Walter Lechner.

Nachdem der SCB in Tschagguns heimisch wurde, erhielten die sportlich ambitionierten Skiläufer durch die guten Trainingsmöglichkeiten Auftrieb.

Im Winter 1955 führte man die Bezirksmeisterschaften in Steibis durch, und SCBler nahmen an Stadt- und schwäbischen Meisterschaften teil. Ein Jahr später war man Ausrichter der Bezirksmeisterschaften in Tschagguns, verbunden damit wurde das Zeppelin-Pokalrennen ins Leben gerufen. Das Rennen wurde mit Beteiligung der Elite des SSV im Zweijahresrhythmus bis in die 60er-Jahre durchgeführt, ehe es der Terminflut im Rennsport zum Opfer fiel. Bereits früh entwickelte sich ein gutes Verhältnis zum Wintersportverein Tschagguns. Das Training der SCB-Rennläufer mit Trainern des Vorarlberger und österreichischen Skiverbandes wie Edi Matthei, Franz Vonier, Rudi Giaccomuzzi und Heinz Dietrich machte sich in der steigenden Zahl von Erfolgen bemerkbar. Aus der Statistik ist zu ersehen, dass der SCB durchaus beachtliche Erfolge im Skirennsport erzielen konnte, vor allem in den früheren Jahren.

Sehr erfolgreich im Schwäbischen Skiverband waren dabei Christine und Brigitte Bauer, unterstützt durch ihren Vater Ernst Bauer. Adolf Merkle führte Eva und Silvio Heim zu beachtlichen Erfolgen. Viele Erfolge und gute Platzierungen konnten Dieter Weber, Jutta Lechner und Gerold Pickart feiern, betreut von Reinhold Weber und vor allem dem langjährigen Sportwart Walter Lechner.

Der SCB regte 1969 die Gründung der „Renngemeinschaft Friedrichshafen“ an, in der die Rennsportarbeit der 4 Häfler Skivereine VfB, SC Schnetzenhausen, TSG Ailingen und SCB koordiniert und gefördert wurde. Das gemeinsame Training reduzierte einerseits den Aufwand und förderte auf der anderen Seite den sportlichen Erfolg. In den 70er-Jahren waren zeitweise 9 Mädchen und 13 Jungs vom SCB im Rennsport aktiv. Der Terminkalender umfasste bis zu 28 Rennen von November bis April, hinzu kam noch Trocken- und Schneetraining. Bis 1980 war hier von Seiten des SCB Adolf Merkle federführend und vom Herbst bis ins Frühjahr mit den Rennläufern unterwegs. Die gemeinsame Arbeit musste schließlich eingestellt werden, da der DSV den Start von Renngemeinschaften nicht mehr erlaubte.

Die Trainingsarbeit in Bezirk und Verband kam später auch Arndt-Uwe Ehrlinger, Beate Bühner und Astrid Hornikel zu gute. Beate Bühner war Ende der 80er Jahre auch in internationalen Rennen mit guten Ergebnissen im Einsatz und ist bis heute die erfolgreichste Skirennläuferin im SCB. Höhepunkt ihrer Karriere war der Gewinn eines CIT-FIS Rennens (1990 Super-G in Bürchen), der Gewinn der Disziplinenwertung Super-G im Städte-Weltcup 1991 und der 4. Platz in der Abfahrt bei der Städteweltmeisterschaft 1991 in St. Caterina.

Ihr Bruder Jochen Bühner, seit 1987 Seriensieger bei den Vereinsmeisterschaften und auch erfolgreich auf Bezirksebene, trainiert in den letzten Jahren Anika und Armin Schleicher. Beide sind mehrfache Stadt- und Vereinsmeister und haben auch in höheren Klassen Siege und Podestplätze einfahren.

Im Bereich Rennsport sind aber auch ehemalige Rennläufer zu erwähnen, die inzwischen zwar nicht mehr dem Verein zugehören, deren Grundstein für den sportlichen Erfolg aber im SCB gelegt wurde. Als Trainer in verschiedenen Verbänden sind und waren aktiv: Peter Heyer, Horst Wilding, Rudi Merz und Jens Dinser.

Die Vereinsmeisterschaft am Golm ist immer schon der sportliche Höhepunkt für alle Mitglieder. In allen Klassen geht es mit viel Ehrgeiz, aber noch mehr Freude um Platz und Sieg. Teilnehmerzahlen von 120 Startern sind keine Seltenheit und die Organisation durch ein eingespieltes Team klappt hervorragend. Bei den Stadtmeisterschaften ergibt sich die Gelegenheit, sich mit den anderen Häfler Vereinen zu messen. Dabei kann der SCB auf eine erfreulich positive Bilanz zurückblicken. Seit einigen Jahren wird für die Jugend ein Renntrainingswochenende angeboten, das mit Begeisterung angenommen wird. Eine Aufstellung aller Vereinsmeister und auch der Erfolge bei höherwertigen Rennen finden Sie hier.

Mit dem steigenden Freizeitangebot wird es immer schwieriger, Kinder und Jugendliche für den Rennsport zu begeistern. Der persönliche Einsatz und der Zeitaufwand ist im Vergleich zu anderen Sportarten enorm, und auf Freizeit müssen die Rennläufer an den Wochenenden in der kalten Jahreszeit komplett verzichten. Da die SCB-Rennläufer ortsbedingt stets nur an Wochenenden und in den Ferien trainieren können, sind die Erfolge umso bemerkenswerter.

Es gehört auch ein großer finanzieller Aufwand dazu, einen Rennläufer zu großen Erfolgen zu führen, den vor allem die Eltern der Rennläufer erbringen müssen. Der SCB versucht dies durch Zuschüsse erträglicher zu gestalten. Der Dank für das Engagement gilt allen Eltern und Beteiligten, die zu den zahlreichen Erfolgen beigetragen haben. Auch in Zukunft wird der SCB jeden Rennläufer so gut wie möglich unterstützen.

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Die Jugend, unsere Zukunft

Einer der wichtigsten Schwerpunkte im Vereinsleben war von Anfang an die Jugendarbeit. Während viele Vereine über mangelnden Nachwuchs klagen, konnten durch die attraktiven Angebote an Jugendveranstaltungen viele Kinder und Jugendliche an den Verein gebunden werden. Die Anfänge finden sich bereits 1955 mit einem Jugendskilager auf der Hütte am Ziegerberg in Tschagguns. Als ab 1959 Theo Schlegel sen. das Amt des Jugendwartes übernahm, waren es zunächst Kinderskikurse in kleinerem Umfang und Ausflüge mit dem Bus. Ab Mitte der 60er Jahre etablierten sich die Skilager am Golm während der Weihnachtsferien. Die Skikurse waren bei den Kindern derart beliebt, dass noch die benachbarten Häuser am Golm mit angemietet werden mussten. So waren in manchen Jahren in den 70ern bis zu 120 Kinder in 3 Wochen im Skikurs zu unterrichten und zu beaufsichtigen. Die Verpflegung übernahm das Bergrestaurant Grüneck. Zunächst wurden die Kochtöpfe zu den Essenszeiten noch quer über die Piste getragen, die Essensausgabe fand in der Hütte statt. Nach dem Neubau der Gaststätte pilgerte dann die ganze Kinderschar 3 mal täglich mit knurrenden Mägen hinunter ins Grüneck. Satt wurden alle, außer auf dem Speisezettel standen die berühmt-berüchtigten Germknödel. Dann waren viele froh über die mitgebrachten eigenen Notvorräte.

Rudi Martin, der 1968 die Nachfolge von Theo Schlegel antrat und bei einer ganzen Generation von Ski-Club-Kindern als „Onkel Rudi“ beliebt war, fand 1970 in Obersaxen in der Schweiz mit dem Wädenswiler Haus eine ideale Unterkunft für ein Skilager während der Osterferien. Auf seine Initiative gehen auch die heute noch beliebten Familienwanderungen zurück. Dabei ging es in frühen Jahren durchaus auch zu ferneren Zielen in die Schweiz und ins Allgäu, später blieb man aber eher in heimischen Gefilden im Umkreis von 40 Kilometern. Dabei wandern oft 100 Erwachsene und Kinder mit, die Kleinsten lassen sich gar noch im Kinderwagen über Stock und Stein schieben. Am Ziel wartet dann stets der Verpflegungsstand und sorgt fürs leibliche Wohl mit Grillwurst, Getränken, Kaffee und Kuchen. Hier seien Walter Lechner und seit 1987 Jürgen Baumann als Grillmeister genannt, bei denen noch keiner hungrig von einer Wanderung heimkam.

1977 übernahm Helmut Reul die Jugendarbeit bis 19887. Ihm sind viele herrliche Skilager, Wanderungen und Ausflüge zu verdanken. Er verstand es bestens, auch die zweite Generation von Kindern im Club zu integrieren. Mit seinen Spielen und Basteleien konnte er die Kinder wunderbar begeistern und ihnen so manchen Lausbubentrick beibringen.

1981 wechselte das Weihnachts-Skilager nach Obersaxen in die Schweiz, weil am Golm kein offizieller Skikurs ohne einheimische Skilehrer mehr durchgeführt werden durfte. Nach 3 Jahren fand man nach mehreren Anläufen im Haus Quadra in Affeier bei Guido Caduff eine Bleibe erster Güte, wo man bis heute noch jeden Winter gerne hinkommt. Die Schweizer Küche ist einmalig und auch die Betreuer kommen beim obligatorischen Käsefondue mit Weinprobe stets auf ihre Kosten.

Das Skigebiet in Obersaxen machte seit den 80er Jahren einen enormen Wandel mit. Durch den Zusammenschluss der Gebiete Piz Mundaun, Stein/Obersaxen und Val Lumnezia entstand eine Skischaukel mit zahlreichen Liften und vielen Pistenkilometern. Dabei stimmt das Preis-Leistungsverhältnis trotz des Schweizer Frankens immer noch, weshalb man dieses Skigebiet durchaus als Geheimtipp bezeichnen kann.

Leider ging nach 1981 das Interesse am Osterlager stark zurück, weshalb man das Wädenswiler Haus nicht mehr voll belegen konnte. Das Osterlager pausierte von 1982 bis 1986, ehe es wieder ins Programm genommen wurde, diesmal auf der Hütte am Golm.

1988 übernahm Hans Hansbauer das Amt des Jugendwartes, und auch ihm gelang es, das Angebot an Kinder und Jugendliche immer attraktiv zu gestalten. Seit über 30 Jahren sind die Skikurse in der Schweiz und am Golm praktisch immer ausgebucht. Er nahm den Seewald-Cup ins Programm auf, ein Abenteuer- und Spielenachmittag für die Jüngeren rund um die Forsthütte von Carl Deppler. Sein ganz besonderes Verhältnis zu den Kindern und Jugendlichen hatte "Hasi" schon zuvor in über 25 Jahren als Skilehrer und Betreuer bei den Skikursen aufgebaut.

Seit 1993 wird entsprechend den Richtlinien des WLSB eine Jugendordnung verlangt, die vorsieht, dass die Jugend einen eigenern Ausschuss wählt, ebenso wie Jugendwart und Jugendsprecher, und sich somit selbst verwaltet. Stefan Müller leitet seit 1998 die Jugendarbeit, weiterhin mit bester Resonanz der Veranstaltungen.

Seit über 30 Jahren sind die Skikurse in der Schweiz und am Golm praktisch immer ausgebucht.

Das ganze Jugendprogramm kann aber nur gelingen, wenn zahlreiche Helfer zur Organisation beitragen. Dabei sei besonders Anita Hansbauer herausgehoben, die ohne offizielles Amt an fast jeder Veranstaltung mithalf und bis heute noch mithilft. Natürlich gehört zu jedem Jugendlager auch ein buntes Abendprogramm vom Hüttenabend bis zur Lagerolympiade. Für die kleinen Naschereien zwischendurch sorgen seit Jahrzehnten die „Betthupferltante“ Hilde Schäfer und ihr Mann Norbert.

Die Junioren begannen sich Anfang der 80er-Jahre selbst zu organisieren. Mit wilden Parties bei den legendären Juniorentreffen am Golm, mit Fahrradrallyes und Sommerfesten begannen die nun erwachsenen Kinder der Vereinsgründer sich im Verein Gehör zu verschaffen. Vor allem waren sie aber zur Stelle, wenn es etwas zu helfen oder organisieren gab, und wenn es galt eine Veranstaltung auszurichten. Viele von Ihnen sind heute in Vorstand und Ausschuss tätig.

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Mit Elan und Schwung, die Senioren bleiben jung

Das Alter machte auch vor den Mitgliedern der ersten Vereinsjahre nicht halt. Da diese aber keine Lust verspürten, zum alten Eisen zu gehören, wurde ein Seniorenkreis ins Leben gerufen. Der Ursprung dazu war 1980 ein „Traditionstreffen“ am Golm mit dem inzwischen berühmten Jochgeier-Paarlauf. Von Vorstand Fred Müller wurden die Aktivitäten der Senioren besonders gefördert und 1983 übernahm Heiner Fleisch die Organisation des Seniorenkreises. Dank ihm wurden zahlreiche Aktivitäten der „SCB-Rentner“ ins Leben gerufen. Wöchentliche Hocks, Sauna- und Schwimmtreffen ebenso wie Ausflüge und Radtouren. Im Sommer feiern die über 50-Jährigen ein Bergfest am Golm. Mehrmaliger Höhepunkt waren die Saisonabschlussfahrten ins Pitztal, wo die rüstigen „Ski-Pensionäre“ die gepflegten Pisten ebenso genossen wie den Aufenthalt im feinen Hotel.

Wenn es heute auch nicht mehr ganz so sportlich zugeht, so stehen eben Gemeinschaft und Frohsinn im Mittelpunkt. In Punkto Unterhaltung waren die Senioren fast noch nie zu überbieten, erwähnt seien hier die Musikeinlagen vom Duo „Froh und Heiter“ von Ludde Schäfer und Walter Lechner, und der weltbekannte Schlager „Schneewalzer“ dargeboten von Helga Schlegel.

1989 übernahmen Reinhold Weber und Egon Kopf die Leitung. Zwangsläufig kamen immer mehr Mitglieder in das Seniorenalter und die Veranstaltungen sind stets gut besucht. Im Winter beleben die Rentner das Hüttenleben unter der Woche und genießen von Montag bis Donnerstag die leeren Pisten am Golm. Alfred Keck und Berthold Hanser organisieren seit 1998 mit bleibendem Erfolg die Seniorenarbeit. Inzwischen haben die Senioren das umfangreichste Programm im ganzen Verein und sind trotzdem immer noch zur Stelle, wenn Arbeitskräfte und Helfer gebraucht werden.

„Mit Elan und Schwung – SCB-Senioren bleiben jung“, so lautet immer noch das Motto, begründet vor überfast 20 Jahren von Heiner Fleisch. Mit dieser Zielsetzung bleiben die älteren Mitglieder nach wie vor ein wichtiger Bestandteil des Vereinslebens und sind damit auch Vorbild für viele andere Vereine.

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Skilehrwesen im Wandel der Zeit – Von Kruckenhauser bis Carving

1877 wurde der erste Skiclub in Kristianiasand (alter Name für Oslo) im Gebiet Telemarken gegründet. Sein Einfluss auf den Skilauf war bedeutend und hat sich sogar in der Namensgebung von Skitechniken - Kristiania und Telemark - niedergeschlagen; auch eine Art Hindernislauf auf Skiern - „Slalom“ genannt - wurde von ihm erfunden.

74 Jahre später wird der SCB gegründet. Der Kruckenhauser Stil (geringere Drehung des Körpers gegenüber der bisherigen Rotationstechnik) ist „in“ und wird auf den Pisten in Europa gefahren. 50 Jahre SCB stehen auch für eine lange Tradition an Skikursen. Wann genau der erste Skiunterricht im SCB stattgefunden hat, lässt sich nicht mehr genau recherchieren, doch dürften seither mehr als 45 Jahre vergangen sein. Was zuerst mit ein paar guten Skiläufern (Franz Berger, Franz Vonier) auf Basis von „…komm du fährscht doch so guat, kannscht du mir net mal zoiga wie des goaht…” begann, hat sich heute zu einem kompetenten Lehrteam mit insgesamt 18 aktiven, vom SSV ausgebildeten Lehrkräften entwickelt.

Ebenfalls vor 50 Jahren fand der erste Skikongress in Zürs statt. Die Wedeltechnik wird dort demonstriert und setzt sich in der Folge zunehmend durch. In den sechziger Jahren wird der Grundschwung kreiert (1968) und die geschlossene Skistellung verliert ihre Dominanz. Aber auch eine revolutionäre Technik, der Jetschwung, wird zum ersten mal gezeigt (1967). Die siebziger Jahre sind geprägt von der Umsteigetechnik, die durch ihre Erfolge im Rennlauf schnell populär wird. Die 1½ Jahrzehnte dauernde Vorherrschaft des Parallelschwungs ist gebrochen. In den Achtzigern sind Schwingen, Schneiden sowie Be- und Entlastungsschwünge die Schlagwörter im Lehrwesen und die SCB-Skilehrer bekommen dank eines einheitlichen Skianzuges zum ersten mal ein homogenes Erscheinungsbild. Mit diesem Anzug wird auch die Zusammengehörigkeit und der Teamgedanke des Lehr-„Teams“ zum Ausdruck gebracht. Mitte der Achtziger werden auch die ersten Snowboarder gesichtet, bevor dann in den Neunzigern die Carving-Technik ihren bis dato ungebrochenen Siegeszug begann. Dieser Stil erforderte auch eine Revolution in der Skiausrüstung. Ski, Schuhe und Bindung mussten den Belangen dieser Technik angepasst werden. Der „vor sich hin dümpelnde“ Ausrüstungsmarkt erhielt - sehr zur Freude der Hersteller - neue Impulse. Interessanterweise hatte bereits Ende des 19. Jahrhunderts der österreichische Skipionier Matthias Zdarsky 294 cm lange Skier aus Norwegen auf 180 cm gekürzt und tailliert (vorne 2 cm und hinten 1 cm breiter als in der Mitte) um das Kurvenfahren zu erleichtern.

Ebenso wie sich die Technik im Laufe der Jahrzehnte geändert hat, hat sich auch das Lehrteam stets weiterentwickelt und war unter der Leitung diverser Lehrwarte immer auf dem Stand der aktuellen Skitechnik und Methodik. Vom ersten ausgebildeten SCB-Skilehrer Franz Blumenschein bis zum heutigen Lehrwart Andreas Hopt, der das Team seit 1988 führt, war man stets darauf bedacht, durch regelmäßige Fortbildungen den Mitgliedern die aktuellsten Trends vermitteln zu können. Seit 1981 wird neben den Kinderskikursen in den Weihnachtsferien an allen Wochenenden am Golm Skikurs angeboten. 1995 erhielt der SCB mit Günther Maier auch seinen ersten Snowboard-Übungsleiter. Auch künftig wird man die Entwicklung im Auge behalten, um schon den Kindern eine solide Grundausbildung auf aktuellstem Stand mitgeben zu können.

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Sommersport, das ganze Jahr aktiv

Da der sportliche Schwerpunkt des SCB, das Skifahren, naturgemäß auf den Winter beschränkt ist, sollte den Mitgliedern von Beginn an auch in der warmen Jahreszeit ein sportliches Programm geboten werden. Was lag da näher, wenn man als Skifahrer an einem See zu Hause ist? So wurde bereits im Sommer 1953 das Wasserskifahren angeregt. Den Annalen nach blieb es aber auch bei der Anregeung, jedenfalls wurde davon später nichts mehr erwähnt. Wesentlich erfolgreicher waren dagegen die Fußballmannschaften des Vereins. Am 13. September 1953 spielte erstmals eine SCB-Mannschaft und gewann gleich mit 12:3 gegen die PSG. Es war die Geburtsstunde einer langer Tradition im SCB, dem Sommersport. Unter Fritz Borowski, dem ersten Sommersportwart, blieb es aber nicht nur allein beim Fußball. Es gab Trainingsmöglichkeiten für verschiedene Sportarten, wobei auch für das Landessportabzeichen trainiert wurde. Ab 1956 stand dem SCB der AKA-Sportplatz am Seemooser Horn am Freitagabend zur Verfügung, wo man nebenher noch baden konnte. Als der Verein auch auf Bezirks- und Verbandsebene bekannt war, verwirklichte Hans Pickart seine Idee eines Fußballturniers unter Skivereinen des Schwäbischen Skiverbandes. Im Sommer 1958 trafen sich auf dem Platz am Seemooser Horn zum ersten Mal 8 Vereine aus dem SSV, wobei der SCB gleich siegreich war, ebenso wie in den folgenden zwei Jahren. Nachdem das Turnier auch in Ebingen, Weiler und Isny durchgeführt wurde, sollte der Spielort aufgrund der idealen Bedingungen nur noch in Seemoos sein. Das Turnier, seit dem Tode Pickarts ihm zu Ehren benannt, begründete eine lange und tiefe Freundschaft zu den teilnehmenden Skivereinen.

Bis 1988 fand das Turnier jährlich statt, dann wurde aufgrund des hohen organisatorischen Aufwandes ein zweijähriger Turnus festgelegt. In den Zwischenjahren springt seither die TSG Reutlingen mit einem Turnier ein. Das Häfler Turnier gewann der SCB neun mal, zum letzten Mal 1998, der VfLl Kirchheim holte sieben Siege, WSV Isny und der SC Wiesensteig je fünf. Backnang und Dettingen konnten den Pokal je dreimal in Empfang nehmen. Daneben nahmen Mannschaften aus Reutlingen, Gaildorf, Neuffen und Gosheim teil. Seit 1996 wird auch ein Volleyballturnier mit Mixed-Mannschaften ausgetragen, wo stets viele Zuschauer für eine gute Stimmung sorgen.

Die Kicker des SCB sind bis heute neben den Turnieren bei vielen Freundschaftsspielen gegen Werksmannschaften oder Hobbyspieler im Einsatz. Im Winter treffen sich die Sommersportler seit 1978 – nein früher !! am Golm zum lockeren Wettkampf um das begehrte Messingschild. Da dieser Preis von einem Sportler nur einmal gewonnen werden kann, musste das Schild mit den eingravierten Namen bereits mehrfach verlängert werden. Seit 1997 gibt es für die beste Dame im Sommersport auch einen Pokal, die „Silberbiggs“.

Im Laufe der Jahre hat sich das Interesse an den Sportarten natürlich gewandelt. In den Nachkriegsjahren gab es wesentlich weniger Freizeitmöglichkeiten, so dass das gemeinsame Sporttreiben im Sommer ein fester Bestandteil des Club-Lebens war.

Es wurde dabei allerhand geboten, vom Federballspiel für die Damen bis zu Gebirgstouren unter Führung der Tourenwarte. Letztendlich hat nur der Fußball bis heute überlebt.

In den letzten Jahren wurde das Sommersportprogramm aber wieder vielfältiger. Die neuen Sportarten Mountain-Bike und Inline-Skates sind der ideale Ausgleich zum Skisport. Regelmäßige Touren sollen die Mitglieder zum aktiven Mitmachen bringen. Mit dem Mountain-Bike wurde mehrfach der Golm bezwungen, aufgrund der Steilheit alles andere als eine leichte Tour. Bike- und Wanderwochenenden in Obersaxen, im Haus der TSG Ailingen im Bregenzerwald oder die Herbstwoche Agay und das Bike-Camp am Gardasee für die absoluten Könner bieten weitere Möglichkeiten für anspruchsvolle Touren.

Auf den Inline-Skates werden nicht nur geführte Touren angeboten, der Verein verfügt inzwischen über 4 vom SSV ausgebildete Betreuer, die auch Sicherheitstrainings für Anfänger und Fortgeschrittene anbieten.

Im Jahr 2002 wurde der SCB von der DSV-Zeitschrift "aktiv" mit einem Preis ausgezeichnet für das beste Sommerprogramm eines deutschen Skivereins. Hierbei spielte vor allem eine Rolle, dass nicht nur ein vielseitiges Ganzjahresprogramm angeboten wird, sondern in vielen Disziplinen auch ausgebildet wird.

Schon in den 60er Jahren setzte sich der SCB für den Bau eines Hallenbades ein. Bis zu dessen Fertigstellung fuhr man gemeinsam bis ins Feriendorf Oberteuringen zum Schwimmen. Seit den 70er Jahren veranstaltet der Schwimmverein eine Stadtmeisterschaft der Vereine. Dabei schnitten die Mannschaften des SCB unter Leitung von Klaus Holl und später Markus Bentele stets sehr erfolgreich ab. Insgesamt gingen 16 Titel bei den Herren und 4 bei den Damen an den SCB. Ähnliche Siegesserien kann der Verein im KK-Schießen vorweisen, wo Helmut Reul seit 25 Jahren federführend ist. Bei der Stadtmeisterschaft der Vereine, ausgetragen seit 1976, gewann der SCB 11 mal den Pokal der allgemeinen Klasse, 8 mal bei den Damen und 15 mal bei den Junioren. Außerdem stellt der SCB stets mit Abstand die meisten Mannschaften. Durch das gute Verhältnis zur Schützengesellschaft kann der SCB seit 1974 eine eigene Vereinsmeisterschaft austragen.

Um auf der Skipiste eine gute Figur zu machen, ist eine gezielte Vorbereitung mit Skigymnastik notwendig. Seit 1963 wird die Gymnastik am Donnerstagabend in der Sporthalle der Schreienesch-Schule angeboten. Besonders verdient hat sich dabei Margit Müller gemacht, die frühere mehrfache deutsche Meisterin im Langlauf. Fast 30 Jahre leitete sie das „Turnen“, zu dem alle Altersschichten des Vereins kommen.

Heute ist es für den Verein wichtiger denn je, ein attraktives Ganzjahresprogramm anzubieten, um die Mitglieder zum aktiven Mitmachen und Mitgestalten zu animieren. Bisher ist es dem SCB vollauf gelungen, und auch weiterhin wird viel Aufwand für diese Veranstaltungen erbracht. Als neueste Attraktion in diesem Bereich wurde 2001 ein Sommerfest eingeführt, bei dem alle Altersschichten in verschiedenen Gaudidisziplinen um die Wanderpokale des SCB-Sommer-Cups kämpfen.

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Reisen mit dem SCB

Schon in frühen Jahren zog es die Mitglieder des SCB in die Ferne. Weite Reisen konnten sich ja nicht alle leisten und deshalb waren günstige Angebote begehrt. 1953 unternahm man den ersten mehrtägigen Ausflug; das Ziel hieß - wie konnte es zu dieser Zeit anders sein - Italien. Mit dem Bus ging es durch die Schweiz nach Mailand, wo man eigentlich in mitgebrachten Zelten übernachten wollte. Die Details finden sich im abgedruckten originalen Reisebericht. Natürlich wollte man auch höhere und größere Skigebiete besuchen und daher wurde Mitte der 50er-Jahre die erste Saisonabschlußfahrt durchgeführt. Und wie es sich gebührt, suchte sich der SCB eine der damaligen Top-Adressen aus. Die Marmolada in den Dolomiten bot mit ihrer Höhe und dem Gletscher auch im späten Frühjahr noch gute Bedingungen. Bereits die Anreise durchs Vintschgau war ein Genuss, ebenso die Südtiroler Küche mit dazu passendem Wein. Diese Abschlussfahrt wurde viele Jahre beibehalten, bis in den 70er Jahren die Mitglieder mobiler wurden. 1980 wurde Tignes in den französischen Alpen zum größten Skigebiet der Welt ernannt, das musste der SCB gesehen haben. Es wurden Appartements gemietet und so tummelten sich an die 50 Mitglieder auf den endlosen Hängen um ‚La Grande Motte’. Die Reisen wurden ebenfalls mehrmals wiederholt, wenn auch im kleineren Rahmen, aber die Dimensionen sind den Teilnehmern heute noch in Erinnerung.

Die Seniorengruppe um Heiner Fleisch suchte nach einer etwas gemütlicheren Alternative. Zum Saisonabschluss ging es in den 80ern einige Male ins Pitztal, mit erstklassigen Hotels und Skipisten.

Auf der Suche nach immer neuen Abenteuern fiel Vorstand Martin Hansbauer eines Tages eine Anzeige in die Hände. Helikopter-Skiing zu einem sagenhaften Preis wurde da angeboten, im Kaukasus. Und aus Sprüchen wie "das wär was für uns" wurde rasch Realität und bald saßen 6 "Verrückte" in einem klapprigen russischen Zug mit Kanonenofen auf dem Weg Richtung Sibirien. Der größte Teil des Weges wurde natürlich geflogen und die Reisestrapazen schließlich mit einem unvergleichlichen Abenteuerurlaub belohnt.

Nur die absolute Krönung, die Abfahrt vom 5642 m hohen Elbrus mußte wegen schlechten Wetters entfallen.

Wie konnten diese Erlebnisse gesteigert werden? Zwangsweise musste eines Tages das Zauberwort "Colorado, USA" fallen. So vieles hatte man über den fantastischen Pulverschnee der Rocky Mountains gehört, gelesen und gesehen, das musste der Gipfel sein. Es kam, wie es kommen musste, 1996 saßen 24 Mitglieder in einem Jumbo Jet auf dem Weg nach Aspen. Die Prospekte hatten nicht zuviel versprochen. Traumhafter Pulver und menschenleere Pisten boten ein Skivergnügen wie aus einer anderen Welt. Auch 1998 und 2001 waren jeweils über 20 Personen dabei, um auch noch die Pisten von Vail, Keystone und Breckenridge zu genießen und mit dem Sessellift die höchste Bergstation der USA in A-Basin zu erreichen. 2004 wurde dann bei der vorerst letzten Powdertour untersucht, ob Utah wirklich "the greatest snow on earth" hat. Von Park City aus erkundeten 22 SCB'ler die Olympiagebiete im Mormonenstaat und sicher werden die SCB'ler irgendwann zurückkommen in die Rocky Mountains.

Zu einem preislich günstigeren Erlebnis wurden die Skireisen nach Les Arcs. Durch die guten französischen Kontakte von Roland Straub in einem Hotel des Club Renouveau untergebracht, konnten die mitgereisten SCBler die Pisten der Haute Savoy erkunden. Auch Skipässe für Tignes und die 3 Vallees waren mit eingeschlossen. Der Club Renouveau unterhält noch weitere Hotels in Frankreich. Die Anlage in Agay an der Côte d'Azur ist ideal für Mountainbike-Touren und Wanderungen. Wem es Ende Oktober noch nicht zu kalt ist, kann natürlich auch im Mittelmeer baden gehen und bei der SCB-Herbstwoche kurz vor dem Winteranfang in den Bergen noch mal ein Stückchen Sommer genießen.

Abschließend kann man sagen, dass sich der SCB immer wieder ein Schmankerl einfallen lässt, um seine Mitglieder zu verwöhnen.

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Abseits der Pisten

Im Ski-Club Buchhorn geht es aber nicht nur um sportliche Leistungen. Das gesellschaftliche und kulturelle Rahmenprogramm hat in den vergangenen 50 Jahren viele herausragende Veranstaltungen gebracht. Schon im Jahre 1952 wurde ein „Zunft- und Werbeabend" für alle Freunde des weißen Sports veranstaltet. Seither wird im Oktober mit der Wintereröffnung auf die kommende Skisaison eingestimmt. Ein buntes Programm aus Vorträgen, Filmen und Ski-Modenschau findet jedes Jahr solch einen Andrang, dass zumindest in früheren Zeiten der Saal schon mal wegen Überfüllung vorzeitig geschlossen werden musste. Mehrfach führte Oskar Kühlken, der Skifilm-Produzent der 50er und 60er schlechthin, seine berühmten und preisgekrönten Werke selbst vor. Unter Vorstand Fred Müller wurde die Idee verwirklicht, mit den anderen Skivereinen aus Friedrichshafen eine große, gemeinsame Wintereröffnung zu veranstalten. Von 1983 bis 1989 wurde diese Veranstaltung mit der TSG Ailingen und dem VfB durchgeführt, ehe man aufgrund nachlassenden Interesses 1990 wieder zum altbewährten Konzept zurückkehrte. Seither zeigen zum Teil spektakuläre Skivideos aus eigener Produktion einen Abriss über das vergangene Jahr. Nicht minder spektakulär werden auch die neuesten Modetrends von den SCB-Modells vorgetragen.

Lange Jahre waren auch viele Fasnetsverrückte im SCB aktiv. 1956 und 57 gab es gar eine eigene Fasnets-Sonderausgabe der Skispur unter dem Motto „einmal verrückt im Jahr ist normal“. Beim legendären Germanenfasching in den 60ern am Golm ging es auf den Pisten und beim „großen Thing“ im Grüneck hoch her. Zwar wurden die Germanen in den 70ern nochmals wiederbelebt, aber die große Zeit dieser Kostüme konnte nie mehr wiederholt werden. Nach den ermüdenden Feiern am Golm ging es stets kurz darauf im Hafen weiter. Zusammen mit Freunden von der in FN stationierten Bundeswehr feierte man mit 10-Mann-Kapelle auch gerne an zwei Tagen.

Anfang der 80er-Jahre belebten die Senioren mit einem Kappenabend das Programm. Rasch wuchs diese Veranstaltung, aber nach 10 Jahren waren viele SCBler wohl fasnetsmüde geworden. Seither gibt es leider keinen Fasnetsball mehr.

Berühmt und unübertroffen sind jedoch die Nikolausfeiern des SCB, die bereits seit den Anfangsjahren durchgeführt werden. Zu Beginn wurde lange Jahre ein Weihnachtspostamt betrieben, wo die Anekdoten des Jahres abgeliefert wurden um anschließend für Heiterkeit im Saal zu sorgen. Später waren es dann der Nikolaus und seine Helfer, welche die Sündentaten der Mitglieder in Reime fassten. Als Nikolaus kam lange Jahre Emil Hopt zum SCB und seit 1987 Rainer Bentele, um die zahlreichen lustigen Begebenheiten eines Jahres vorzutragen. So mancher Sünder zuckte schon unter den Rutenschlägen der Knechte Walter Lechner und Jürgen Baumann. Am Nachmittag gibt es für den SCB-Nachwuchs, früher bis zu 100 Kinder, Kuchen, Getränke und eine Geschenktüte. Ganz Fleißige erhalten vom Nikolaus für ein Gedicht oder ein Lied auch noch ein Extra-Geschenk.

Eine wichtige Veranstaltung im Kalender der Stadt Friedrichshafen geht auf die Initiative des SCB zurück. 1980 organisierte der Verein den ersten Skibasar. Dabei sollte allen Skisportlern der Stadt die Gelegenheit zum Verkauf und Erwerb von gebrauchten Wintersportartikeln gegeben werden. Waren die Anfänge noch recht bescheiden, so wuchs der Skibasar jedoch rasch zu einer großen Veranstaltung. Die SCB-ler Helmut Reul und Fred Müller brachten die Idee auf, den Basar zusammen mit den anderen Häfler Skivereinen zu organisieren. 1982 fand der erste gemeinsam Basar mit dem SC Schnetzenhausen, VfB und TSG Ailingen in der IBO-Halle 9 statt. Hatte man in den ersten Jahren noch ein umfangreiches Beiprogramm mit Live-Übertragung im Südwestfunk und Modenschauen, so konzentrierte man sich nach einigen Jahren auf den eigentlichen Zweck der Gebrauchtbörse. Bis heute stehen die Besucher, meist an kalten Novembersamstagen, vor den Toren der IBO-Halle über eine Stunde in der Schlange um bei der Schnäppchenjagd vorne dabei zu sein. Der Einsatz von über hundert Helfern ist bei einer Ausstellungsfläche von über 3000 m² notwendig, und damit ist dieser Ski-Basar der Größte in Süddeutschland.

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Da war doch noch ...

In 50 Jahren Vereinsgeschichte gibt es natürlich auch so manche Anekdote zu berichten. Den größten Flop dabei gab es gleich im Winter 1952 / 53. In einer eigens einberufenen außerordentlichen Hauptversammlung wurde die Gründung einer Eislaufabteilung beschlossen. Großes Ziel war der Aufbau einer Eishockey-Mannschaft und der Bau eines Eislaufplatzes. Beim jetzigen St. Elisabeth erhielt der SCB einen Platz vom Kloster Siessen. Mit großem Arbeitseifer waren Rodung, Planierung und Einfassung bis zum Winter geschafft worden. Eine künstliche Eisfläche in unseren Regionen zu erstellen wurde von den Puckjägern jedoch unterschätzt. Obwohl bei strengem Frost eine halbe Nacht lang das Wasser lief, war nicht viel davon zu sehen. Das Wasser war sofort versickert. Ein zweiter Anlauf bei geschlossener Schneedecke scheiterte ebenfalls. Was von dem ehrgeizigen Projekt übrig blieb, waren lediglich Schulden für Wasser, Strom und Holz. Aber schon lange kann man über diesen Misserfolg nur noch schmunzeln.

Eine weiteres Glanzlicht der Anfangsjahre war der erste große Ausflug des SCB im Mai 1953. Über diese erste gemeinsame Fahrt wurde gar ein zweiseitiger Reisebericht in der Skispur abgedruckt. Für sagenhaft günstige 32.- DM wurde eine 3-tägige Busfahrt nach Mailand angeboten. Der Preis war so niedrig, da man die Übernachtungen im Zelt geplant hatte. Bei der Ankunft in Mailand mussten aber aufgrund eines Gewitters Hotelunterkünfte gesucht werden, das Zelten war unmöglich geworden. Auch beim Verspeisen von „kilometerlangen“ Makaronis hatten manche SCBler Schwierigkeiten, die italienische Küche war einem eben noch nicht so vertraut wie heute. Dafür waren die italienischen Weine bereits bekannt. Bei der Heimfahrt passte nämlich nicht mehr alles Gepäck in den Bus, weil der Platz für 50 dickbauchige Chianti-Flaschen beansprucht wurde.

Der Germanenfasching am Golm in den 60er-Jahren ist bereits erwähnt worden. Dabei gab es natürlich auch einige unglaubliche Begebenheiten. So luden die tapferen Männer ihre holden Germaninnen auf den großen Hörnerschlitten. Auf Skiern sollte der gen Tal gezogen werden. Aber offensichtlich hatten die Damen bei der Gewichtsangabe geflunkert, jedenfalls brach der tragfähige Schlitten vor dem Gasthaus Berghof in seine Einzelteile auseinander. Dem geselligen Treiben tat dies jedoch keinen Abbruch, am Abend feierte man im Gasthaus Grüneck, wobei zwei ganz sportliche Narren akrobatische Turnübungen am Kronleuchter vorführten.

Am Golm ging es seit jeher zünftig zu und für einen gelungenen Hüttenabend durfte natürlich auch deutsches Fassbier nicht fehlen. Nach dem Anstechen des ersten Fasses stellte man fest, dass das Bier ganz trüb aus dem Hahnen lief und verdächtigte natürlich sofort den Lieferant, er habe schlechte Ware geliefert. Das erste Fass wurde weggeschüttet, doch auch das zweite Fass war trüb und die Enttäuschung riesengroß. Plötzlich entdeckte jemand, dass ein Glas – eingeschenkt als Beweis für den Lieferant – sich nach einer Weile aufhellte und dann ganz normal aussah. Da es im Freien bei Minusgraden gelagert wurde, war das Bier einfach nur zu kalt und der Entdecker dieser physikalischen Besonderheit wurde als Held gefeiert – hatte er doch gerade noch verhindert, dass auch das zweite Fass weggeschüttet wurde.

Bei den Wanderungen ist es Tradition, dass die Frauen Kuchenspenden mitbringen. So geschah es auch, dass Werner Gußmann einen Rhabarberkuchen seiner Frau nicht ganz fachmännisch transportierte und deshalb der gesamte Kuchen in eine Ecke der Form verrutschte. Ein normales ‚Aufschneiden’ war nicht mehr möglich, also wurde der Kuchen dann kurzerhand mit dem Löffel gegessen und Werner Gußmann gilt seither als der Erfinder des „Kuchengulaschs“. Noch schlimmer erwischte es einige, die dabei zusehen mussten, wie „Hasi“ Hansbauer seinen berühmten Handkantenschlag vorführte, mit dem er einst nach einer Wette mit Emil Hopt ein Stück Sahnetorte mit den bloßen Händen auf dem Teller teilte. Bei der Vorführung war gerade kein Kuchen in der Nähe, also musste eine Senftüte herhalten. Die Wirkung war kolossal und seither geht jeder in Deckung, wenn Hasi dabei ist und Senf auf dem Tisch steht.

Auch in jüngster Zeit ließen sich die SCBler einigen Schabernack einfallen. Die ganze Häfler Fasnet vom Gschellabstauben bis zum Kehraus innerhalb von 48 Stunden nachzufeiern, darauf muss man erst einmal kommen. Und das auch noch am Golm und in der Fastenzeit! Aufgrund des Erfolges wurde diese Aktion 2001 wiederholt. Diesmal feierte man Anfang März auf der Hütte das komplette Seehasenfest vom Antrommeln bis zur Seehasenverabschiedung.

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Ausblick

50 Jahre SCB – diese Festschrift gibt einen Überblick über ein halbes Jahrhundert Vereinsgeschichte. Natürlich können nicht alle Einzelheiten im Detail behandelt werden, aber der Grundgedanke des SCB – eine große Skifamilie zu sein – konnte hoffentlich vermittelt werden. Der Verein wurde in einem halben Jahrhundert aus kleinsten Anfängen zu seiner heutigen Größe und Bedeutung geführt, ohne dabei überheblich zu werden. Die Probleme, die es natürlich auch gab, wurden gemeinsam bewältigt, die Erfolge wurden ohne großes Aufsehen gefeiert.

Der von vielen Freizeitforschern seit Jahren prophezeite Verfall der Vereinskultur und das Desinteresse der Jugend kann durch die SCB-Geschichte eindrucksvoll widerlegt werden. Es ist den Verantwortlichen immer wieder gelungen, durch attraktive Angebote die Mitglieder und vor allem auch die Jugend an den Verein zu binden.

Auch in einer zunehmend kommerzorientierten Zeit gilt immer noch das Motto der Vereinsgründer – den Skisport als Gemeinschaftserlebnis zu fördern und durch preisgünstige Angebote einer breiten Bevölkerungsschicht zu ermöglichen. Mit einem motivierten Führungsteam soll auch künftig den Mitgliedern ein tolles Programm geboten werden, an dem auch die Verantwortlichen selber Spaß haben. Der Dank gilt allen, die in den letzten 50 Jahren den Verein in irgendeiner Weise unterstützt haben und auch denen, die weiterhin bereit sind, ihre Freizeit und ihr Engagement in eine Sache zu investieren, die es wert ist: den Ski-Club Buchhorn.

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